Am kommenden Mittwoch ist es wieder soweit - mit spannenden Vorträgen, Teilnehmenden und Expert*innen sprechen wir über die aktuellen Veränderungen im Recruiting bei unserem virtuellen Recruting FORUM. Im Mittelpunkt steht einmal mehr die "Candidate Experience" wie aber auch die "Digitalisierung und Automatisierung im Recruiting" oder das Thema "Diversität". Alles in allem wichtige Themen, die im Kontext des Wandels von Recruiting und Arbeitgebermarketing eine besondere Bedeutung haben.
Als Einstieg in die Diskussionen geben wir in diesem Beitrag einen Einblick in unsere Wahrnehmung des Status-Quo.
Die Corona-Krise hat das Recruiting nachhaltig verändert
Die Ergebnisse des ICR PulseCheck "Recruiting in Zeiten von Corona" von Wolfgang Brickwedde zeigen deutlich, dass die Corona-Krise mit ihrer Notwendigkeit zu digitalen Prozessen das Recruiting nachhaltig verändert hat. Für 80% der an der Befragung teilnehmenden Unternehmen hat die Krise zu deutlich digitaleren Recruitingprozessen geführt. Im Fokus stehen dabei digitale Interview-Prozesse, das digitale Onboarding und das digitale Personalmarketing.
Die Situation am Arbeitsmarkt hat sich in 2021 weiter normalisiert - und zwar dahingehend, dass sich der Wettbewerb um interessante Kandidaten und Kandidatinnen wieder wie vor der Krise verhält. Laut des ICR PulseCheck erhalten die Unternehmen wieder "weniger Bewerbungen" pro Stelle - was im März 2020 eine ganz andere Situation war. Mit der digitaleren Arbeitsmarktsituation (mehr Möglichkeiten zu Remote Working und dem digitaleren Wettbewerb um Kandidat*innen) verschärft sich der Wettbewerb um die Talente weiter - weil diese überregionaler suchen und neue digitale Anforderungen an die Unternehmen stellen.
Das Punkten durch positive Erlebnisse im digitalen Personalmarketing- und Recruiting-Prozess wird damit nochmal wichtiger als bereits vor der Krise. Die "Candidate Experience" und die Optimierung der "Candidate Journey" rücken einmal mehr in den Mittelpunkt der Recruiting-Initiativen. Die Orientierung an der "Candidate Experience" bzw. die Kandidatenorientierung heisst aber auch ein Bedeutungszuwachs der "Wertschätzung der Kandidat*innen" im Recruiting-Prozess - wie wir es schon beim letzten Recruiting FORUM thematisiert haben.
Als offene Fragen für die weitere Diskussion wie beim Recruiting FORUM gilt es zu erörtern, was die "Moments that Matters" auf der "Candidate Journey" sind. Worauf kommt es an? Womit können Kandidat*innen noch überrascht werden? Zu diesen und weiteren Fragen diskutieren wir beim Recruiting FORUM verschiedene Erfahrungsberichte und Impulse.
Bestandteile der Candidate Experience nach Martin Koch
Wertschätzung & Kandidatenorientierung ist einmal mehr wichtig im Recruiting
Auch wenn die Corona-Krise zeitweilig ein verändertes Bild hervorgebracht hat, gilt doch für die meisten Branchen und Industrien, dass der Wettbewerb um Talente groß ist. Auch haben die heutigen Bewerbenden oftmals einen anderen Anspruch an den Umgang mit ihrer Person. Dies erfordert ein Umdenken der Unternehmen - dabei geht um die Behandlung der Bewerbenden als Menschen, die Einnahme der Perspektive der Kandidat*innen sowie der Art und Weise wie mit den Kandidat*innen kommuniziert werden.
Nicht jede/r Bewerbende passt auf die ausgeschriebende Stelle, aber jede/r Bewerbende verdient eine angemessende Kommunikation. Eine schnelle Beantwortung der Bewerbung - ob positiv oder negativ - stellt hier eine Grundlage dar. Die Transparenz über den Auswahl- und Entscheidungsprozess ist ein weitere Must-Have. Über einen möglichst frühen Kontakt mit dem zukünftigen Team lässt auch der zwischenmenschliche Fit abklären.
Die Digitalisierung des Recruiting-Prozesses sollte hierbei unterstützen und mehr Raum für mehr individuelle Wertschätzung schaffen - während administrative Schritte digital koordiniert und eventuell automatisiert werden.
Digitalisierung und Automatisierung als Mehrwert für den Kandidaten
Die Digitalisierung und Automatisierung muss dem Menschen - sprich den Recruitern und den Bewerbenden dienen. Die Corona-Krise hat das Recruiting auf den Kopf gestellt - und die Notwendigkeit für digitale Bewerbungsprozesse aufgezeigt. Vom Bewerbungsmanagement bis zum Interview sind viele Bereiche im Recruiting nun über Nacht digital geworden - bzw. haben ihre digitale Transformation eingefordert.
Die Frage ist - wie weit die digitalen Prozesse im Recruiting nun automatisiert werden können. Vom Einsatz von Matching-Algorithmen für die Vorselektion bis zur automatischen Gesprächsauswertung ist grundsätzlich im informationsbasierten Recruiting-Prozess alles möglich - aber ist es auch sinnvoll. Bzw. wo macht es Sinn, weil es einen Mehrwert für den Kandidaten z.B. durch eine Beschleunigung des Prozesse bringt, und wo ist es hilfreich, weil es das Entscheidungsbild über den Kandidaten aufwertet.
Diese und weitere Fragen wollen wir im Rahmen des Recruiting FORUMs entlang verschiedener Vorträge und Erfahrungsberichte diskutieren.