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Mehr Wirksamkeit im Employee Experience Management erreichen

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Der diesjährige Shift/HR Employee Experience SUMMIT widmet sich der zentralen Frage: Wie können wir mehr Wirksamkeit im Employee Experience Management erzielen? Angesichts der aktuellen Krisen, demografischen Veränderungen und der digitalen Transformation sind die Erwartungen an HR höher denn je.

Die Herausforderung besteht darin, Maßnahmen so zu gestalten, dass sie spürbare und nachhaltige Veränderungen bewirken. Dies umfasst zum Beispiel gezielte Programme zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, transparente Kommunikation und ein schnelles Eingehen auf Feedback. Gleichzeitig geht es darum, Projektmanagementprozesse effizienter zu gestalten und sicherzustellen, dass die entscheidenden „Moments that Matter“ – wie Onboarding, berufliche Entwicklung und Unterstützung in schwierigen Situationen – wirklich positiv geprägt werden. Da diese Momente oft sehr individuell sind, benötigen Maßnahmen spezifische Anpassungen, um ihre volle Wirksamkeit zu entfalten.

Am ersten Konferenztag wurden hierzu bereits einige wichtige Aspekte diskutiert, die wir in diesem Beitrag kurz zusammenfassen wollen.

Veränderte Rahmenbedingungen für das Employee Experience Management

Die aktuellen Herausforderungen im HR-Bereich verlangen nach einem grundlegenden Umdenken im Employee Experience Management. HR-Abteilungen stehen vor der Aufgabe, in der sich wandelnden Unternehmenslandschaft wirksamere Ansätze zu entwickeln, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Beispiele für solche Ansätze sind der Einsatz von People Analytics zur Identifikation von Engpässen, gezielte Maßnahmen zur Talentförderung und -bindung, sowie die Einführung agiler Arbeitsmethoden, um schneller auf Veränderungen reagieren zu können.

Die Notwendigkeit für mehr Wirksamkeit wurde dabei in den Vorträgen und Diskussionen vor dem Hintergrund dreier Aspekte gesehen:

  • Unternehmenssituation erfordert wirksame Maßnahmen: Die aktuellen Krisen, der demografische Wandel und die allgemeinen Transformationsprozesse fordern von HR ein gezielteres Vorgehen, um einen wirksamen Beitrag für die Veränderungen zu leisten. Insbesondere die wirtschaftlichen Entwicklungen erfordern einen nachweisbaren ROI aller Maßnahmen - so auch beim Thema Employee Experience.
  • Employee Experience als erfolgskritisches wie auch komplexes Gestaltungsfeld: Employee Experience (EX) steht oft im Spannungsfeld der sogenannten Henne-Ei-Problematik: Schaffen die EX-Maßnahmen eine höhere Produktivität, die die Investitionen rechtfertigen, oder nicht? Zum Beispiel könnte eine gezielte Maßnahme wie die Verbesserung des Onboarding-Prozesses dazu führen, dass neue Mitarbeitende schneller produktiv werden und weniger häufig kündigen. Solche Maßnahmen können so direkt zur Steigerung der Produktivität beitragen und damit den Return on Investment rechtfertigen. Für Unternehmen ist es entscheidend, dass EX-Initiativen tatsächlich einen messbaren Mehrwert liefern, um die Investitionen zu rechtfertigen. Die HR-Funktion muss sich daher weg von kurzfristigen Maßnahmen hin zu einer strategischen Ausrichtung entwickeln, die durch evidenzbasierte Ergebnisse überzeugt und zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit beiträgt.
  • Wirkungsvoller Umgang mit Feedback und individuelle Ansätze: Ein entscheidender Punkt ist, dass aus gewonnenen Insights auch konkrete Aktionen folgen, die den Mitarbeitenden zeigen, dass ihr Feedback zu echten Veränderungen führt. Solche Aktionen könnten beispielsweise die Anpassung von Arbeitszeitmodellen, die Einführung neuer Kommunikationskanäle oder die Verbesserung von Weiterbildungsangeboten sein. Durch sichtbare und nachvollziehbare Veränderungen erkennen die Mitarbeitenden, dass ihre Rückmeldungen ernst genommen werden, was das Vertrauen und die Motivation stärkt. Dies stärkt das Vertrauen in die Wirksamkeit der Maßnahmen und motiviert zur weiteren Beteiligung. Gleichzeitig sind die „Moments that Matter“ im Employee Experience Management häufig sehr individuell, was die Herausforderung verstärkt, groß angelegte Programme effektiv zu gestalten. Solche Programme laufen oft Gefahr, an Wirkkraft zu verlieren, wenn sie nicht genügend spezifisch für die Adressaten sind.
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Empfehlungen für mehr Wirksamkeit im Employee Experience Management

Um die Herausforderungen im Employee Experience Management erfolgreich zu bewältigen, wurden im Rahmen des ersten Konferenztages verschiedene praktische und umsetzbare Ansätze diskutiert.

Folgende Punkte wurden dabei im Speziellen diskutiert:

  • Zentralisiertes Feedback- und Listening-Management: Ein zentraler Ansatzpunkt ist, die Erfassung und Auswertung von Feedback zu optimieren. Anstelle immer wieder neue Daten zu erfassen, sollte der Fokus auf einem verstärkten Beobachten und tiefgehender Ursachenanalyse liegen. Dies ermöglicht es, statt nur deskriptive Erkenntnisse zu gewinnen, konkrete Handlungsempfehlungen zu entwickeln.
  • Individuelle Problembetrachtung: Die Probleme der Mitarbeitenden sind häufig individuell und kleinteilig. Eine effektive Employee Experience muss sich daher mehr als bloße Wohlfühl-Verbesserungen verstehen und echte Ansatzpunkte für die individuelle Unterstützung bieten. Der Fokus liegt dabei auf wichtigen „Moments that Matter“ wie dem Onboarding, der Vermeidung von Frustrationen an der Frontline und der Förderung der mentalen Gesundheit.
  • Onboarding ohne Realitätsschock: Eine der größten Herausforderungen ist es, nach einem optimierten Onboarding-Prozess einen "Realitätsschock" zu vermeiden. Es ist entscheidend, dass das Unternehmen kontinuierlich an der Verbesserung des Arbeitsalltags arbeitet, damit das Onboarding nicht isoliert als einzigartiges Erlebnis bleibt.
  • Frontline-Unterstützung und Mental Health: Probleme wie Frustration in der Frontline oder Stress haben häufig ihre Ursachen in mangelnder Unterstützung im Arbeitsalltag. Eine klare Aufgabe des Employee Experience Managements ist es, Strukturen zu schaffen, die im Projektalltag durch die Führung und das Team für ausreichenden Support sorgen.
  • Ganzheitlicher Rahmen und spezifische Lösungsansätze: Employee Experience Management braucht sowohl einen umfassenden Rahmen als auch spezifische, auf die jeweiligen Problemfelder abgestimmte Lösungsansätze. Dabei müssen EX-Verantwortliche als Insight- und Impulsgeber agieren, während Konzepte wie Product Owner helfen, EX ganzheitlich zu übersetzen und die Wirksamkeit sicherzustellen.

Diese Ansätze aus der Diskussion des ersten Konferenztages zeigen, dass Employee Experience Management ein tiefes Verständnis der individuellen Erwartungen der Mitarbeitenden sowie eine klare, strategische Ausrichtung braucht, um wirksam zu sein.

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